Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Tropen

  1. Im mathematisch-geographischen Sinne der zwischen den beiden Wendekreisen liegende Bereich der Erde. Danach umfassen die Tropen ca. 40 % der Erdoberfläche. Es wird auch der Begriff solare Tropen verwendet, da die Sonne zwischen den Wendekreisen zwei Mal im Jahr im Zenit steht und ihre tägliche Kulminationshöhe immer zwischen 43 und 90 Grad erreicht.
  2. Im klimatologischen Sinne der Bereich der Erde beiderseits des Äquators, in dem tropische Warmklimate herrschen. Diese Gebiete reichen bis ca. 20° N/S und erhalten ganzjährig eine starke Einstrahlung der Sonne und entsprechend gleichmäßig hohe Temperaturen. Die Differenzierung des tropischen Jahresablaufes wie auch der tropischer Landschaftszonen ist abhängig von der Dauer der Regenzeit. Die Zahl der humiden Monate kann zwischen 12 Monaten (innere Tropen) und 0 Monaten (Randtropen) liegen.

In Stichworten einige weitere Merkmale der Tropen:

Der ganzjährig Energiegewinn treibt bedeutende Komponenten der allgemeinen atmosphärischen Zirkulation an, darunter die Hadleyzellen und die Monsune der Erde. Nimmt man die vom asiatischen Monsun beeinflussten, subtropischen Gebiete Nordindiens und Ostasiens hinzu, so leben in der tropischen Klimazone die meisten Menschen der Erde – mit steigender Tendenz. In vielen von der Landwirtschaft geprägten Ländern dieser Region hängt die Ernährungssicherheit und oft auch das Bruttosozialprodukt von ausreichenden und gleichmäßigen Niederschlägen in den Regenzeiten bzw. im Jahresverlauf ab. Unter diesem Gesichtspunkt
ist Niederschlag der sozioökonomisch wichtigste Klimaparameter der Tropen. Dessen Vorhersagbarkeit auf Zeitskalen von wenigen Stunden, mehreren Tagen, Jahreszeiten und Jahrzehnten steht daher im Mittelpunkt der meist anwendungsorientierten Forschung.

Die Rolle der Tropen in der allgemeinen Zirkulation

Die Rolle der Tropen in der allgemeinen Zirkulation

Die Tropen dienen als Quelle für überschüssige Wärme, die die globale Zirkulation antreibt. Der Transport von Wärme und Impuls durch die Hadley-Zellen ist für die Aufrechterhaltung des globalen Wärme- und Drehimpulsgleichgewichts von entscheidender Bedeutung. Jüngste Studien haben ergeben, dass die Stärke der Hadley- und Walker-Zirkulation schwanken kann, und sie hat sich in den 1990er Jahren in der Tat verstärkt. Die Wissenschaftler setzten Veränderungen der Wolkendecke und der Strahlung in den Gebieten mit Subsidenz (Luftmassenabstieg) und Konvektion (Aufstieg) in den Zirkulationszellen in Beziehung mit Veränderungen der vertikalen Luftgeschwindigkeit. Diese Beschleunigung der Hadley- und Walker-Zirkulation war verbunden mit mehr thermischer, langwelliger Strahlung, die aus der tropischen Atmosphäre entwichen ist, und einer Abnahme des reflektierten Sonnenlichts (um etwa 4 Watt pro Quadratmeter) .

Quelle: MetEd / UCAR (Zugang über kostenfreie Registrierung)

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