Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Hadley-Zelle

Mit der Hadley-Zelle wird die meridionale Luftzirkulation zwischen dem meteorologischen Äquator (im Mittel bei 5°N) und den subtropisch-randtropischen Hochdruckgürteln (srtH) beschrieben. Deren bodennahe Strömungen, der NO- und der SO-Passat strömen in der innertropischen Konvergenzzone (ITK) zusammen. Dort steigen die Luftmassen auf, strömen in der Höhe wieder in außertropische Breiten zurück, sinken im Bereich der srtH zu Boden und speisen diese Hochdruckzellen, die wiederum die Passate entsenden. So beschreiben sie im statistischen Mittel einen geschlossenen Weg. Die Hadley-Zelle ist hauptsächlich auf der jeweiligen Winterhalbkugel ausgeprägt, auf der Sommerhalbkugel über den Landmassen findet man sie kaum.
Die mittlere Zirkulation, die durch die Hadley-Zelle beschrieben wird, gilt als extreme Vereinfachung. Die Beobachtungen zeigen, dass die in der ITK aufsteigende Luft sehr komplexen Bahnen folgt, die nur gemittelt über alle tropischen Längen zwischen 30°N und 30°S eine einfache Meridionalzirkulation nachzeichnen.
Die Hadley-Zelle dient wie die polwärts anschließende Ferrel-Zelle wird dem Transport von wärmerer Luft von den Tropen zu den Polen und von kälterer Luft von den Polen zu den Tropen. Die Zirkulation wurde nach George Hadley benannt, einem britischen Juristen und Meteorologen (1685-1768), der als erster eine theoretische Erklärung für sie lieferte.

Ein El Niño-Ereignis intensiviert die Hadley-Zirkulation, in welcher Energie von der Erdoberfläche durch Konvektion und latente Wärme in die obere Atmosphäre transferiert wird, und gleichzeitig wird die Ost-West gerichtete Walker-Zirkulation abgeschwächt. Die verstärkte Hadley-Zirkulation überträgt Drehimpulse polwärts in den Subtropen-Jetstream und kräftigt die Westwinde der mittleren Breiten.

hadley

Quelle: biophysics
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