Das ENSO-Phänomen

 » ENSO-Lexikon » C » Caatinga

ENSO-Lexikon

Caatinga

Offener, lichter und laubwerfender Trockenwald vom Typ der Dornbaumsavanne in Mittel- und Südamerika. Im Nordosten Brasiliens bedeckt er weite Ebenen, die mit schwach hügeligem und stärker bewegtem Gelände abwechseln. Das Klima im Nordosten ist gleichmäßig warm, mit Temperaturen von 24 bis 26 °C. Die Niederschläge liegen zwischen 500 und 700 mm/a. Die humiden Monate sind Februar bis Mai, die Trockenzeit währt demnach acht Monate. Passate aus NO, O und SO wehen während der Trockenzeit am stärksten. Die Niederschlagsverlässlichkeit ist verhältnismäßig gering. Insbesondere bei El Niño-Ereignissen kann es zu verheerenden Dürren kommen.
Tiefgründig verwitterte Böden wechseln mit Rohböden ab. Sandige Bodenarten überwiegen und haben einerseits steinige, andererseits auch schluffige Beimengungen.
Neben Mimosen kommen zahlreiche Palmen, Dorngewächse und Sukkulenten vor, deren Lebensform auf die ariden Verhältnisse hinweist.

Juazeiro

Großer Flaschenbaum

Juazeiro

Der immergrüne Juazeiro (Zizyphus juazeiro) gilt als Charakterbaum des Caatinga-Trockenwaldes (südwestlich Garanhuns/Brasilien)

Großer Flaschenbaum

Großer Flaschenbaum (Cavanillesia arborea) vor dem Caatinga-Trockenwald (Coribe, Santa Maria da Vitoria/Brasilien)

Quelle: Seibert, Paul (1996): Farbatlas Südamerika, Stuttgart
Dornige Bromeliaceen

Dornige Bromeliaceen

 

Dornige Bromeliaceen wie Encholirium spectabile und Kakteen sind ein wesentlicher Bestandteil der Bodenvegetation (nordöstlich Petrolina/Brasilien).

Quelle: Seibert, Paul (1996): Farbatlas Südamerika, Stuttgart

Die Landnutzung steht unter dem Einfluss der lang anhaltenden und unregelmäßig intensiv auftretenden Dürre. Katastrophale Trockenheit, Missernten, verdurstende Viehbestände, Menschen, die von der Trockenheit und vom Hunger vertrieben werden, prägen ebenso das Bild vom brasilianischen Nordosten, wie auch gelegentliche Starkniederschlagsereignisse.
Im semiariden Innern der Caatinga ist die Viehhaltung (Rinder und Ziegen) die wichtigste Landnutzung. Sie wird in freier Triftweide, aber auch auf eingezäunten Ansaatflächen betrieben. Angebaut werden Baumwolle, Sisal, Erdnuss, Opuntien und in den feuchteren Teilen auch Reis, Maniok u.a. tropische Früchte. Forstwirtschaftlich ist die Caatinga von geringer Bedeutung.

Weidelandschaft in der Caatinga

Weidelandschaft in der Caatinga

 

Allenthalben sind noch Gebüsche und Reste des Trockenwaldes erhalten (Coribe - Santa Maria da Vitoria/Brasilien)

Quelle: Seibert, Paul (1996): Farbatlas Südamerika, Stuttgart

Pfeil nach linksBrewer-Dobson-Zirkulation (BDC)StichwortlisteIndexCanonical El NiñoPfeil nach rechts