Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Äquatoriale Tiefdruckrinne

Gewöhnlich syn. zu innertropische Konvergenzzone (ITCZ); erdumspannende, eng begrenzte Zone niedrigen Luftdrucks in äquatorialen Breiten, die zeitverzögert den jahreszeitlichen Sonnenstandsänderungen folgt. Im Sommerhalbjahr der Nordhemisphäre verlagert sich die äquatoriale Tiefdruckrinne über Indien bis ca. 30° N polwärts, im Sommerhalbjahr der Südhemisphäre bis in 23° S über dem östlichen Afrika.

Von der äquatorialen Tiefdruckrinne aus steigt der Luftdruck bis in die Kernbereiche des subtropischen Hochdruckgürtels an. Den äquatorwärts gerichteten Druckgradienten folgend strömen die Passate beider Hemisphären in die äquatoriale Tiefdruckrinne, wo sie konvergieren und aufsteigen. Die äquatoriale Tiefdruckrinne fällt demzufolge mit der innertropischen Konvergenzzone der Passate beider Hemisphären zusammen. Im Jahresmittel treten die niedrigsten Luftdruckwerte in den Tropen in etwa 5° N auf. Diese nur im Jahresmittel in Erscheinung tretende Tiefdruckrinne wird auch als meteorologischer Äquator bezeichnet.

Die jahreszeitlichen Verlagerungen der äquatorialen Tiefdruckrinne bringen zum Ausdruck, dass die Zirkulation der jeweiligen Winterhemisphäre die winterlichen Wärmedefizite kompensiert und auf die Wärmeüberschüsse der jeweiligen Sommerhemisphäre zurückgreift, indem der Bereich der hemisphärischen Wärmeproduktion ausgeweitet wird. Der Wärmetransport erfolgt durch die Hadley-Zirkulation.

Tropisch-subtropische Druckgebilde und Windsysteme

Tropisch-subtropische Druckgebilde und Windsysteme

(etwa zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche)

 

Deutlich erkennbar ist die äquatoriale Tiefdruckrinne, bzw. die ITCZ und die zugehörige Konvektionsbewölkung

Quelle: University of California

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