Fernerkundung (FE)
Engl. remote sensing; Bezeichnung für alle Verfahren, die sich mit dem
- Beobachten, Speichern, Kartieren und Interpretieren bzw. Klassifizieren von Erscheinungen auf der Erdoberfläche, einschließlich der Meere, sowie in der Atmosphäre oder auf der Oberfläche anderer Himmelskörper befassen,
- die ohne direkten physischen Kontakt des Aufnahmesystems, des sogenannten Sensors, mit dem zu erkundenden Objekt arbeiten und
- die zur Gewinnung von Informationen die elektromagnetische Strahlung benutzen, die vom beobachteten Objekt abgestrahlt wird.
Teilweise wird die Auswertung und Interpretation nicht zur FE im engeren Sinne gerechnet. Auch wird i.a. die Aufzeichnung von Gravitationsfeldern, magnetischen oder elektrischen Feldern sowie von akustischen Wellen (Sonar) nicht dem Begriff FE zugeordnet. Unter den Verfahren der FE sind jene besonders wichtig und am weitesten verbreitet, die zu einer bildhaften Wiedergabe der Erdoberfläche führen (abbildende FE-Systeme).
Unterschieden werden photographische (Luftbilder) und nicht-photographische Aufnahmeverfahren (digitale Bilder, Radaraufnahmen), die von bemannten Flugzeugen, unbemannten Flugobjekten (Drohnen), bemannten Raumfahrzeugen und Satelliten (Satellitenfernerkundung) oder auch von höher gelegenen Geländepunkten aus zur Erkundung der Erdoberfläche und der Atmosphäre genutzt werden.
Passive Fernerkundungsverfahren zeichnen elektromagnetische Strahlung auf, die von der Erdoberfläche reflektiert und/oder emittiert wird. Aktive Verfahren wie Radar oder Laser senden kohärente Strahlungsimpulse aus und registrieren die Laufzeit bzw. die Amplituden- und Phasendifferenz der von der Erdoberfläche rückgestreuten Signale.
"Die erfolgreiche Interpretation von Luft- und Satellitenbildern setzt voraus, dass der Bearbeiter die notwendige Sachkenntnisse hinsichtlich des Gegenstandes der Interpretation mitbringt. Dies kann die Anwendungsdisziplin betreffen (z.B. forstwirtschaftliche Kenntnisse für die fortsliche Luftbildinterpretation) oder auch die Region (z.B. landeskundliche Kenntnisse zur Interpretation von Bildern aus einem Entwicklungsland). Darüber hinaus sind Kenntnisse über die Entstehung der Bilder und ihre Eigenschaften erforderlich, um die durch die Interpretation gegebenen Möglichkeiten der Informationsgewinnung voll ausschöpfen zu können und Fehlinterpretationen nach Möglichkeit zu vermeiden." (Albertz 2001)
Aufnahme- plattform | Satellit/Raumfähre | Flugzeug/Ballon | Stationär | |||||||
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Aufnahme- modus | passiv (elektrooptisch, thermales Infrarot, thermale Mikrowelle) | aktiv (Laser, Radar) | ||||||||
Aufnahme- medium | analog (Kamera, Video) | digital (Whiskbroom, Line Array, 2D CCD) | ||||||||
Spektral- bereich | sichtbar/ultraviolett | reflektiertes Infrarot | thermales Infrarot | Mikrowelle | ||||||
Spektrale Auflösung | panchromatisch 1 Band | multispektral 2-20 Bänder | hyperspektral 20-250 Bänder | ultraspektral >250 Bänder | ||||||
Radiometrische Auflösung | sehr hoch (>12 Bit) | hoch (8-12 Bit) | mittel (6-8 Bit) | niedrig <6 Bit) | ||||||
Räumliche Auflösung | ultrahoch <1m | sehr hoch 1-4 m | hoch 4-10 m | mittel 10-50 m | niedrig 50-250 m | sehr niedrig >250 m |
SPIE Conference on Remote Sensing for Environmental Monitoring, GIS Applications and Geology, Toulouse
Weitere Informationen:
- Earth from Space - 2-stündiger, allgemein verständlicher und beeindruckender Film zur Erdbeobachtung (NOVA 2013)
- Remote sensing - kurze Videoeinführung (CIRES - Earth Science and Observation Center)