Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Meer

Syn. Ozean; die zusammenhängende Wasserfläche der Erde. Das Meer bedeckt mit einer Fläche von 361 Mio km² ca. 71 % der Erdoberfläche. Es enthält nahezu das gesamte (ca. 98 %) auf der Erde frei verfügbare, also nicht in Gesteinen und Mineralien gebundene Wasser. Lediglich ca. 2 % des irdischen Wassers ist in Gletschereis gebunden, 0,03 % befinden sich in Seen und Flüssen und 0,001 % in der Atmosphäre.

Die Lage der Kontinente bewirkt  eine Untergliederung in drei Großmeere mit jeweils selbständigen, aber auch untereinander kommunizierenden Strömungshaushalten: Pazifik, Atlantik, Indik. Deren Grenzen sind auf der Südhalbkugel durch die Längengrade 20° E (Kap Agulhas), 147° E (Südkap Tasmanien) und durch die kürzeste Verbindung über die Drake-Straße vom Kap Hoorn über Deception Island zur antarktischen Halbinsel festgelegt. Das Nordpolarmeer wird dem Atlantik zugeordnet. In der angelsächsischen Literatur wird das Südpolarmeer ohne präzise nördliche Grenzziehung oft wie ein vierter Ozean behandelt.

Der Ozean ist ein „geschichtetes Medium“, das bedeutet das Kenngrößen wie die Temperatur, der Salzgehalt, der gelöste Sauerstoff oder das Klimagas Kohlenstoffdioxid, sich mit der Tiefe und der geographischen Lage ändern. Dazu ist es Aufgabe der physikalischen Ozeanographie, ein genaues Verständnis der physikalischen Prozesse zu erarbeiten, die zu den beobachteten „Verteilungen“ von Kenngrößen im Ozean führen. Nur basierend auf diesem Verständnis können aus der Vielzahl von wirkenden Prozessen, diejenigen isoliert werden, die beispielsweise für eine zuverlässigere Vorhersage des Klimas auf unserer Erde berücksichtigt werden müssen.

Die Weltmeere in Zahlen
Gesamtvolumen des Weltmeeres 1,35 · 1018 m3
Oberfläche des Weltmeeres 3,6 · 1014 m2
Gesamtmasse des Ozeans (0,024 % der Erdmasse) 1,4 · 1021 kg
Mittlere Tiefe aller Ozeane 3730 m
Maximale Tiefe (Marianengraben) 11.022 m

Vertikal lässt sich der Ozean in Kontinentalrand und Tiefsee sowie deren weitere Differenzierungen gliedern.

tiefenstufen

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Links: Begriffliche Gliederung des Meeresraumes

Quelle: Lexikon der Geographie (2001)

 

Rechts: Häufigkeitsverteilung der Höhen und Tiefen auf der Erde

Von den 8,4 % des Tiefenbereiches 0-1,0 km entfallen 5,3 % auf den Teilbereich 0-0,2 km und 3,1 % auf 0,2-1,0 km.

Quelle: Raith, Wilhelm (2001)

Die Warmwassersphäre der Tropen und Subtropen - der Schauplatz auch von ENSO - prägt das Bild der Weltmeere. Dabei ist in allen Ozeanen eine Asymmetrie zu verzeichnen: Warmpools mit Korallenriffen finden sich auf der Westseite, Auftriebsgeschehen und Sauerstoffminimumzonen liegen auf der Ostseite. Das Wärme- und Salzreservoir in der ozeanischen Deckschicht der Tropen ist von grosser Bedeutung für das aktuelle Wettergeschehen und die Klimaentwicklung. Subtropische Stromsysteme wie Kuroshio, Golfstrom und Leuwenstrom sorgen für Austausch mit den gemässigten Breiten. Die Tropen werden in vielen Szenarien über die Auswirkungen der jüngsten Erderwärmung als ein vergleichsweise stabiler Lebensraum dargestellt. Geologische Zeitserien und biologische Klimaarchive weisen jedoch darauf hin, dass Umweltveränderungen in den Tropen viel durchgreifender und schneller als erwartet geschehen können.

Sozialer und wirtschaftlicher Nutzen von Meeresforschung

Visualisierung der oberflächennahen Meeresströmungen

Visualisierung der oberflächennahen Meeresströmungen

Diese Visualisierung zeigt die Strömungen an der Meeresoberfläche. Die Strömungen sind durch entsprechende Daten zur Meeresoberflächentemperatur eingefärbt.

Sie wurde unter Verwendung von Modelldaten aus dem gemeinsamen MIT/JPL-Projekt "Estimating the Circulation and Climate of the Ocean, Phase II" (ECCO2) erstellt.

Diese Visualisierung ist für die Anzeige auf hochauflösenden Geräten wie Hyperwalls oder für Printmedien geeignet.

Quelle: NASA (dort auch hochaufgelöste Animation)

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