Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Nahrungspyramide

In der Ökologie nach einem Konzept des engl. Zoologen Charles Sutherland Elton eine schematische, graphische Darstellung der quantitativen Verhältnisse der Trophieebenen einer Biozönose (Lebensgemeinschaft) in einem Ökosystem. Die Nahrungspyramide ist eine Stufenpyramide, deren Stufen jeweils einer Trophieebene entsprechen.

Basis der Pyramide sind die Produzenten, die autotrophen Organismen. Die folgenden Stufen nehmen die Konsumenten (heterotrophe Organismen) ein: zunächst die Konsumenten erster Ordnung (Pflanzenfresser), gefolgt von den verschiedenen Trophieebenen der Fleischfresser. Je nach Länge der Nahrungskette besitzt die Pyramide eine je nach konkretem Ökosystem unterschiedliche Anzahl von Stufen. Die Konsumenten der obersten Stufe werden als Spitzenprädatoren bzw. (aus dem Englischen abgeleitet) als Top-Prädatoren, gelegentlich auch als Endverbraucher bezeichnet.

Durch die mit jedem Konsumtionsvorgang unvermeidlichen Verluste an Energie steht für jede trophische Ebene weniger Energie als für die darunter liegende zur Verfügung, meist wird als Faustformel ein übrig bleibender Anteil von 10 % angenommen (d.h. ein Verlust von 90 %), der in der Größenordnung durch zahlreiche Studien bestätigt worden ist. Durch diesen exponentiellen Energieverlust ist die Länge der möglichen Nahrungsketten begrenzt, weil irgendwann nicht mehr genügend Energie für ein weiteres trophisches Niveau übrig bleibt. Weiterhin sollte die Länge der Ketten von der Produktivität des betrachteten Ökosystems abhängig sein.

Qualitative Grundlage einer Nahrungspyramide ist eine Nahrungskette, also ein Ausschnitt aus dem Nahrungsnetz eines Ökosystems. Die Zuordnung einer bestimmten Art zu einer Trophieeebene ist dabei eine Abstraktion, die die realen Verhältnisse etwas vereinfacht.

Bei der Aufstellung der Nahrungspyramide werden Saprobionten (einschließlich der Aasfresser) und Destruenten nicht einbezogen. Wichtigster Grund dafür ist, dass sie, im Gegensatz zu den Pflanzenfressern, keinen direkten Einfluss auf ihre Nahrungsbasis ausüben. Auch Parasiten werden in der Regel unberücksichtigt gelassen. Die Nahrungspyramide bildet also nicht etwa das gesamte Ökosystem, sondern nur einen Ausschnitt daraus ab.

nahrungspyramide

Generalisierte trophische Pyramide für den tropischen Pazifik

Die Basis des Nahrungsnetzes besteht aus Bakterien, kleinem Phytoplankton und Protisten (Nanozooplankton), 0,2-20 μm groß. Diese Organismen werden von Zooplankton, wie z. B. Krebstieren, Mollusken oder Thunfischlarven, bis zu einer Größe von 2000 μm aufgenommen.

Das Zooplankton wiederum wird von Makrozooplankton, wie Quallen, und Mikronekton, wie Tintenfischen, Garnelen und kleinen Fischen, gefressen. Mikronekton und, in geringerem Maße, Makrozooplankton sind die Beute für Thunfische und andere große pelagische Fische an der Spitze der Pyramide.

Quelle: SPC 2011

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