Globaler Wandel
Engl. „global change“; Begriff, der verschiedene globale Veränderungsprozesse des Systems Erde zusammenfasst, die sich zu einem erheblichen Teil gegenseitig beeinflussen. Der Wandel betrifft damit die Landmassen, die Ozeane, die Atmosphäre, die vor allem an den Polen konzentrierten Eisregionen, die natürlichen Kreisläufe des Planeten, die Prozesse im Erdinneren, alle Lebensformen auf der Erde und auch die menschliche Gesellschaft.
In einem umfassenden Verständnis gehören zum Globalen Wandel insbesondere
- globale Umweltveränderungen wie die globale Erwärmung, Entwaldung, der Verlust der Biodiversität, Überfischung, Umweltverschmutzung, die Versauerung der Meere oder die Ausbreitung von Wüsten oder die Umwandlung von Wäldern und Steppen in Agrarflächen,
- die Auswirkungen der Globalisierung (Kommunikations- und Transportsysteme, Ressourcenverbrauch) sowie
- die demographischen Veränderungen auf der Erde (Bevölkerungswachstum, Alterung, Migration, Urbanisierung).
In der Vergangenheit waren die wichtigsten Einflussfaktoren für globalen Wandel Änderungen der Sonnenaktivität, Plattentektonik, Vulkanismus, Verbreitung oder Rückgang von Leben, Impaktereignisse, Ressourcenerschöpfung, Änderungen der Erdbahnparameter (Erdrevolution, Erdrotation und Ekliptikschiefe).
Es gibt inzwischen eindeutige Belege dafür, dass seit etwa 250 Jahren die wachsende Weltbevölkerung mit ihrer Nachfrage nach Energie, Nahrung, Güter, Dienste und Informationen, sowie den damit verbundenen Entsorgungsproblemen als wichtigster Treiber für globalen Wandel anzusehen ist.
Wissenschaftler, die im International Geosphere-Biosphere Programme arbeiten, vertreten die Meinung, dass die Erde gegenwärtig in einem beispiellosen Zustand (“no analogue” state ) arbeitet, zumindest was die letzten 500.000 Jahre betrifft. Der Homo Sapiens existiert seit ca. 200.000 Jahren.
Forschung zum Globalen Wandel beinhaltet zum Beispiel
- Landnutzungssysteme unter Einfluss des Klimawandels.
- Wassermanagementoptionen im Zuge zukünftiger Nutzeransprüche.
- Nachhaltiger Umgang mit ökosystemaren Dienstleistungen.
- Zukünftige Energiekonzepte.
- Kohlenstoffmanagementkonzepte.
- Urbane Entwicklungskonzepte.
- Veränderungen der Ozeane
- Küstenschutz und Küstenzonenmanagement.
- Vermeidungs- und Anpassungsstrategien im Hinblick auf sich ändernde Klimabedingungen.
Die Forschung zum globalen Wandel ist meist anwendungsorientiert und interdisziplinär.