Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Algen

Von latein. algae = diverse Sippen von Seegras und Tang; artenreiche und vielgestaltige Pflanzengruppe, ein- bis vielzellig, verschieden gefärbt und hauptsächlich in lichtdurchflutetem Wasser vorkommend: Grünalgen, Goldalgen, Kieselalgen, Braunalgen und Rotalgen. Die Blaualgen haben keinen echten Zellkern. Die meisten Algen enthalten Chlorophyll, das aber von anderen Farbstoffen überdeckt sein kann (vgl. Namensgebung). Im Wasser bilden Algen das Phytoplankton, den photoautotrophen Teil des Planktons. Algen bilden eine wichtige Grundlage für die folgenden Glieder der Nahrungskette (Zooplankton).

In den Weltmeeren bildet sich Phytoplankton sehr gehäuft in der Arktis und im Küstenbereich, sehr wenig Phytoplankton gibt es im subtropischen Bereich. Der Anteil an Plankton lässt sich durch Satellitenaufnahmen mit Spezialkameras aus dem Weltraum abschätzen. Es gibt etwa 10.000 verschiedene Algenarten, etwa 500 Arten sind besonders wichtig. Die Algen des Phytoplanktons sind zwischen einem tausendstel Millimeter und einem halben Millimeter groß. Winzige Planktontierchen (Zooplankton), fressen in den Weltmeeren die Algen. Ein großer Teil der Algen stirbt ab und sinkt auf den Meeresgrund.

Meeresalgen haben vermutlich einen sehr wichtigen Einfluss für die Bindung des Kohlendioxids aus der Atmosphäre. Es wird geschätzt, dass jährlich 45 bis 50 Milliarden Tonnen Kohlenstoff des Kohlendioxids in Phytoplanktonbiomasse gebunden werden. Man nimmt an, dass nach dem Absterben dieses Phytoplankton in die Tiefe des Meeres sinkt und durch den mikrobiellen Abbau entstehendes Kohlendioxid gebunden bleibt. Etwa 15 % oder 8 Milliarden Tonnen des im Phytoplankton assimilierten Kohlenstoffs sinkt in die Tiefe. Ohne das Phytoplankton der Meere läge die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre vermutlich statt bei 365 ppm bei 565 ppm. Das Phytoplankton wirkt also als Kohlenstoffpumpe, indem es Kohlendioxid aus der Luft und aus wässriger Lösung bindet und den Kohlenstoff in die Tiefsee verfrachtet.

Verschiedene Meeresalgen dienen zur Gewinnung von Jod, Brom, Karrageen u.a., manche Grünalgen (z.B. Chlorella) zur Erzeugung von Eiweiß. Algen sind wichtig für die Selbstreinigung der Gewässer und für die biologische Abwasserreinigung. Landalgen besiedeln Felsen, Baumrinden und Böden. Algen kommen seit dem seit dem Präkambrium vor.

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