Das ENSO-Phänomen

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Kleines Lexikon der Fernerkundung

Landsat

US-Fernerkundungssystem aus einer Serie von mehrfach weiterentwickelten Satelliten, die seit 1972 in ihre Umlaufbahn gebracht wurden, zuletzt im Jahre 1999 Landsat-7 ETM+ (Enhanced Thematic Mapper Plus). Die Spektralbereiche des Systems sind für eine Differenzierung von Landoberflächen ausgelegt, Gleiches gilt für die Bodenauflösung von 30 x 30 Metern hinsichtlich vieler Aufgabenstellungen. Landsat-Satellitenaufnahmen werden deshalb häufig für Landnutzungsklassifikationen, für geologisch/mineralogische Explorationsarbeiten, Erntevorhersagen, Waldzustandserhebungen, Katastrophenmanagement und kartographische Arbeiten herangezogen.

Eine Landsat Zeitleiste

program-timeline

"Die Landsat-Satellitenserie ist ein Eckpfeiler unserer Fähigkeit zur Erdbeobachtung. Die Welt verlässt sich auf die Landsat-Daten, um Veränderungen der Landbedeckung und -nutzung, den Zustand der Ökosysteme und die Verfügbarkeit von Wasser zu erkennen und zu messen", sagte NASA-Administrator Charles Bolden im April 2015 vor dem Unterausschuss für Raumfahrt des US-Repräsentantenhauses für Wissenschaft, Raumfahrt und Technologie.

Landsat 8 wurde am 11. Februar 2013 erfolgreich gestartet, und das Landsat-Datenarchiv wird weiter ausgebaut.

"Landsat 9 [wird] das Programm über die 50 Jahre hinaus vorantreiben, in denen Daten zur globalen Landbedeckung gesammelt wurden", sagte Jeffrey Masek, Landsat 9 Project Scientist bei Goddard. "Das ist das Markenzeichen von Landsat: Je länger die Satelliten die Erde beobachten, desto mehr Phänomene kann man beobachten und verstehen. Wir sehen, wie sich die Flächen der bewässerten Landwirtschaft weltweit verändern, wie Wälder systematisch in Weideland umgewandelt werden - Aktivitäten, bei denen entweder menschlicher Druck oder natürliche Umwelteinflüsse die Verschiebungen in der Landnutzung über Jahrzehnte verursachen."

Landsat 9 startete im September 2021.

Quelle: NASA

Es wurden für die systematische Aufnahme vom Satelliten kreisförmige, polnahe und sonnensynchrone Umlaufbahnen gewählt, um praktisch die ganze Erdoberfläche beobachten zu können. Die Satellitenbahn behält ihre Lage im Raum bei, aber durch die Rotation der Erdkugel wandert die Erdoberfläche unter dieser Bahn hindurch. Die Bodenspuren der aufeinanderfolgenden Umläufe sind deshalb etwas gegeneinander versetzt. Die Bahnparameter sind so gewählt, dass nach und nach die ganze Erdoberfläche aufgenommen werden kann und sich der Vorgang bei den Landsat-4, -5 und -7 nach 16 Tagen wiederholt. Die Polkappen werden nicht erreicht, da die Satellitenbahn gegen die Äquatorebene nicht genau um 90 Grad geneigt ist. Die Bahnen von Landsat-5 und Landsat-7 sind derart gegeneinander versetzt, dass alle 8 Tage ein Überflug durch einen der beiden Satelliten erfolgt.

Die Satelliten wurden mit optisch-mechanischen Scannern, nämlich Landsat-1 bis -5 (ab 1972) mit dem Multispectral Scanner (MSS), Landsat-4 und -5 (ab 1982) zusätzlich mit dem Thematic Mapper (TM), und Landsat-7 (ab 1999) mit dem ETM+. Die Daten der verschieden alten Systeme sind kompatibel, was der Erfassung von Veränderungen zugute kommt.

Die Kontinuität der Landsat-Daten ist gewährleistet durch den erfolgreichen Start der Landsat Data Continuity Mission (LDCM) im Februar 2013. Nach der von der NASA betreuten Testphase und mit Beginn der normalen Routinearbeit am 30. Mai 2013 wurde die Mission in Landsat-8 umbenannt und liegt nunmehr in den Händen des USGS.

Der im September 2021 gestartete Landsat-9 verfügt wie Landsat 8 über eine höhere Bildgebungskapazität als frühere Landsats, so dass dem globalen Landsat-Landarchiv mehr wertvolle Daten hinzugefügt werden können - etwa 1.400 Szenen pro Tag.

Landsat 9 ist wie Landsat 8 sowohl radiometrisch als auch geometrisch besser als frühere Landsat-Generationen.

Technische Daten der Landsat-Sensoren
  Landsat 4, 5 (1 - 3)
Multispectral Scanner
Landsat 4, 5
Thematic Mapper
Landsat 7
Enhanced Thematic Mapper Plus
Betrieb seit 1972 seit 1982 seit 1999
Flughöhe 705 km (915 km) 705 km 705 km
Wiederholrate 16 (18) Tage 16 Tage 16 Tage
Streifenbreite 185 km 185 km 185 km
Pixelgröße 79 x 79 m2 30 x 30 m2 30 x 30 m2
Spektralkanäle 1 (4)  0,50-0,60 µm
2 (5)  0,60-0,70 µm
3 (6)  0,70-0,80 µm
4 (7)  0,80-1,10 µm
1  0,45-0,52 µm
2  0,52-0,60 µm
3  0,63-0,69 µm
4  0,76-0,90 µm
5  1,55-1,73 µm
7  2,08-2,35 µm
1  0,45-0,52 µm
2  0,52-0,60 µm
3  0,63-0,69 µm
4  0,76-0,90 µm
5  1,55-1,73 µm
7  2,08-2,35 µm
Thermalkanal 6  10,4-12,5 µm
    (120 x 120 m2)    
6  10,4-12,5 µm
    (60 x 60 m2)  
Panchromatischer Kanal (15x15 m2) 8  0,52-0,90 µm
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