Das ENSO-Phänomen

 » Kleines Lexikon der Fernerkundung » Satellit

Kleines Lexikon der Fernerkundung

Satellit

Ein Satellit oder künstlicher Satellit ist ein Objekt, das einen Himmelskörper auf einer elliptischen oder kreisförmigen Umlaufbahn zur Erfüllung wissenschaftlicher, kommerzieller oder militärischer Zwecke umkreist.

Mit Ausnahme von passiven Satelliten verfügen die meisten Satelliten über ein System zur Stromerzeugung für die Geräte an Bord, z. B. Sonnenkollektoren oder radioisotopische thermoelektrische Generatoren. Die meisten Satelliten verfügen auch über eine Kommunikationsmethode zu den Bodenstationen, sogenannte Transponder.

Satelliten bestehen im allgemeinen aus einem standardisierten sog. Satellitenbus und einer darauf montierten Nutzlast, um Kosten und Arbeit zu sparen. Der Satellitenbus ist die eigentliche mechanische Trägerstruktur und enthält alle von der Nutzlast gemeinsam genutzten Untersysteme wie Stromversorgung (Sonnenpanelen, Batterien, eine sog. "Power Distribution Unit" PDU, etc.), Recorder zur Aufzeichnung der Daten, Kommunikationseinrichtungen (um mit Bodenstationen in Kontakt treten zu können), Einrichtungen um den Wärmehaushalt des Satelliten zu regeln, Lageregelungssystem (AOCS, "attitude and orbit control system") und die Instrumente zur Positionsbestimmung.

Die Nutzlast besteht bei Fernerkundungssatelliten oft aus mehreren Sensorsystemen, die für unterschiedliche Beobachtungsobjekte konstruiert wurden. Dafür werden auch verschiedenartige Detektor-Technologien verwendet.

Airbus Satellitenkonstellation zur Erdbeobachtung als Beispiel

Airbus Satellitenkonstellation zur Erdbeobachtung als Beispiel

Mit eigenem Zugang zu den optischen Satelliten der Pléiades-, SPOT-, Vision-1- und DMC-Konstellation sowie der Radarkonstellation (bestehend aus TerraSAR-X, TanDEM-X und PAZ) deckt dieses Portfolio die gesamte Wertschöpfungskette der Geoinformation ab.

Mit der bevorstehenden Einführung der Pléiades Neo-Konstellation offeriert Airbus eine noch größere Abdeckung und eine hohe Auflösung von 30 cm mit täglicher Wiederholung.

Die Konstellation bietet Entscheidungsträgern integrierte, nachhaltige Lösungen, um die Sicherheit zu erhöhen, die Missionsplanung und -durchführung zu optimieren, die operative Leistung zu steigern, die Verwaltung von Ressourcen zu verbessern und die Umwelt zu schützen.

Quelle: Airbus

Verstärkte Beliebtheit erfahren die kleinen CubeSats. Ähnliche Satelliten können in einer Gruppe zusammenarbeiten und so Konstellationen bilden. Wegen der hohen Kosten für den Start in den Weltraum werden die Satelliten so leicht und robust wie möglich gebaut.

Die Satelliten werden mit Hilfe von Trägerraketen von der Erdoberfläche in eine Umlaufbahn gebracht, die hoch genug ist, um nicht von der Atmosphäre gestört zu werden. Die Satelliten können dann ihre Umlaufbahn mit Hilfe von Antrieben ändern oder beibehalten, in der Regel mit chemischen oder Ionentriebwerken.

Für einige Bildgebungssatelliten wählte man eine sonnensynchrone Umlaufbahn, weil sie den gesamten Globus mit ähnlicher Beleuchtung abtasten können.

Erdbeobachtungssatelliten sammeln Informationen zur Aufklärung, Kartierung, Überwachung des Wetters, der Ozeane, der Wälder usw. Da Satelliten einen großen Teil der Erde auf einmal sehen können, können Kommunikationssatelliten Informationen an entlegene Orte weiterleiten. Die Signalverzögerung von Satelliten und die Vorhersagbarkeit ihrer Umlaufbahn werden in Satellitennavigationssystemen wie dem GPS genutzt. Raumsonden sind Satelliten für die robotische Erforschung des Weltraums außerhalb der Erde. Raumstationen sind im Wesentlichen Satelliten mit Besatzung.

Die meisten Kommunikationssatelliten sind Richtfunkstationen in der Umlaufbahn und verfügen über Dutzende von Transpondern mit einer Bandbreite von mehreren zehn Megahertz.

Da die Zahl der Satelliten und des Weltraummülls um die Erde zunimmt, wird die Gefahr von Kollisionen immer größer. Eine kleine Anzahl von Satelliten umkreist andere Körper (wie den Mond, den Mars und die Sonne) oder mehrere Körper auf einmal (zwei bei einer Halo-Umlaufbahn, drei bei einer Lissajous-Umlaufbahn).

Der erste künstliche Satellit, der in die Erdumlaufbahn gebracht wurde, war der Sputnik 1 der Sowjetunion am 4. Oktober 1957.

Weitere Informationen:

Pfeil nach linksSAR-AltimetrieStichwortlisteIndexSatellitenaltimetriePfeil nach rechts