Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Pelagial

Auch Freiwasserzone; Bereich des freien Wassers in einem Meer oder einem Binnensee. Die oberste, von Licht durchflutete Schicht wird Epipelagial genannt. Hier entwickelt sich das Phytoplankton. Die zur Tiefsee gehörenden Regionen werden zwischen 800 und 2.400 m Tiefe als hemipelagial, die noch tieferen als eupelagial bezeichnet. Die im Pelagial vorherrschenden Organismen stehen nicht mehr mit dem Meeresgrund in Verbindung. Sie bildeten besondere Fähigkeiten aus, etwa wie das Plankton zu schweben oder wie das Nekton (Fische, Krebstiere u. a.) aktiv, auch gegen die Strömung, zu schwimmen. Das Pleuston existiert auf der Wasseroberfläche als eine Lebensgemeinschaft von Schwimmpflanzen und -tieren.

Pelagial_Tiefenzonierung

Die Tiefenzonen des marinen Pelagials
(nicht maßstabsgetreu)


Im Meer gliedert sich das Pelagial, gemäß der geomorphologischen Unterteilung des Gewässerbodens entlang des Kontinentalhangs, in fünf Tiefenzonen.

Quelle: Wikipedia

Die pelagischen Zonen:

Epipelagial

Das Epipelagial (gr. επί epi „auf“) reicht bis in eine Tiefe von 200 m im Meer und zeichnet sich durch eine positive Bioproduktivität sowie den höchsten Artenreichtum innerhalb des Ökosystems aus. Neben Plankton lebt hier auch das Nekton – insbesondere Fische, Meeressäuger, Krebse und Kopffüßer. Die epipelagische Zone wird von der Sonne durchflutet und erlaubt daher vielzelligen Algen, höheren Pflanzen und photoautotrophen Kleinstlebewesen, Photosynthese zu betreiben. Der Bereich des Epipelagials, in welchem dies möglich ist, hängt von den Eigenschaften eines Gewässers ab und heißt Euphotische Zone.

Mesopelagial

Das Mesopelagial (gr. μέσον méson „mittig“) erstreckt sich von 200 bis 1000 m Tiefe und liegt damit zwischen der hellen und den dunklen Tiefenzonen, woher auch sein Name rührt. Seine Untergrenze markiert den Beginn der eigentlichen Tiefsee, der aphotischen Zone. Obgleich noch ein wenig blaues Licht in diese Tiefen vordringt, gibt es keine Photosynthese und somit auch keinen Pflanzenbewuchs mehr; ab und zu findet sich jedoch Plankton. Im Mesopelagial leben beispielsweise die Tiefsee-Beilfische.

Bathypelagial

Das Bathypelagial (gr. βαθύς bathýs „tief“) reicht von 1000 bis zu 4000 m Tiefe. Der Druck beträgt in dieser Tiefenzone bis etwa 400 bar. Es ist kein Sonnenlicht mehr vorhanden, nur einige Fische und Bakterien erzeugen Licht durch Biolumineszenz. Unter den in dieser Zone lebenden Tieren finden sich unter anderen Kalmare, Kraken, Seesterne und große Wale.

Abyssopelagial

Das Abyssopelagial (gr. ἄβυσσος ábyssos „bodenlos“) reicht von 4000 bis 6000 m Tiefe. Die hier lebenden Tiere, unter anderem Tiefsee-Anglerfische und Riesenkalmare, müssen Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt sowie Drücken von bis zu 600 bar standhalten.

Hadopelagial

Das Hadopelagial (gr. Ἁΐδης, der Hades, die Unterwelt) ist die tiefste Zone und reicht von 6000 bis zu ca. 11000 m Tiefe, dem tiefsten Punkt im Ozean. Hier ist der Druck bis zu 1100-mal höher als an der Wasseroberfläche. Sonnenlicht ist im Hadopelagial nicht mehr vorhanden und die Temperatur wie im Abyssopelagial nahe am Gefrierpunkt. Zu den hier vorkommenden Lebewesen gehören die Borstenwürmer.

Produktionsbiologische Zonen:

Das Pelagial lässt sich ähnlich wie das Benthal in zwei produktionsbiologische Zonen einteilen:

  1. In eine trophogene Zone (Nährschicht, d. h. es wird mehr Sauerstoff und Biomasse erzeugt als verbraucht)
  2. In eine tropholytische Zone (Zehrschicht, d. h. es wird weniger Sauerstoff und Biomasse erzeugt als verbraucht).
Schematische Struktur eines pelagischen Meereökosystems

Schematische Struktur eines pelagischen Meereökosystems


Grüne Pfeile: Input in die Primärproduktion
Schwarze Pfeile: Wechselwirkungen mit dem Karbonatsystem
Braune Pfeile: Abbau von Biomasse


Meeressäuger und Vögel sind der Übersicht halber nicht berücksichtigt.


Quelle: WBGU

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