ENVISAT
Engl. Akronym für ENVIronment SATellite; größter je in Europa gebauter Erdbeobachtungssatellit (Gesamtmasse >8.000 kg beim Start), inzwischen außer Dienst.
Hauptaufgabe von Envisat war die Beobachtung der globalen Umweltveränderungen. Das komplizierte Zusammenspiel der vielfältigen natürlichen und von Menschen verursachten Einflüsse auf unsere Umwelt, erfordert die gleichzeitige, abgestimmte Beobachtung der Atmosphäre, der Ozeane, der Polarregionen sowie der Veränderungen an Land. Im einzelnen werden von Envisat neben vielen wissenschaftlichen und anwendungs-orientierten Beobachtungen, Messdaten zur Erforschung des Ozonlochs, der vermuteten globalen Erwärmung der Erde, zur Regenwaldabholzung, zur Versteppung und Verwüstung riesiger Landmassen, zum Bio-Inventar und zur Verschmutzung der Meere sowie zur Entwicklung der polaren Eisregionen erwartet. Auch zur weiteren Erforschung von ENSO lieferte der Satellit Daten.
Eine Ariane 5 als Trägerrakete brachte ENVISAT vom Weltraumbahnhof Kourou (Französisch Guyana) Anfang März 2002 in seine Umlaufbahn in 800 Kilometern Höhe. Der Satellit umkreiste die Erde auf einer polaren Umlaufbahn in rund 100 Minuten und beobachtete Erdoberfläche und Atmosphäre unabhängig von Wetter und Tag-/Nacht-Wechsel regelmäßig. Alle 35 Tage überflog er die selben Bereiche.
Die Lebensdauer des Satelliten war auf fünf Jahre ausgelegt, er beendete seine Dienste schließlich erst 10 Jahre nach seinem Start. Der industrielle Hauptauftragnehmer des von der European Space Agency in Auftrag gegebenen ENVISAT war Astrium.