Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Zooplankton

Tierische Organismen, die im Wasser frei schwebend leben und sich von anderen Organismen ernähren. Sie tragen neben dem Photosynthese betreibenden Phytoplankton wesentlich zur Produktion von organischem Material im aquatischen Ökosystem bei. Zu den wichtigsten Hauptgruppen gehören rezent vor allem Foraminiferen, Radiolarien, Medusen und Pteropoden (Flügelschnecken). Hinzukommen verschiedene Kleinkrebse, Chaetognathen und diverse, fossil nicht erhaltungsfähige skelettlose Gruppen. Aus dem fossilen Bereich sind zusätzlich Graptolithen und Styliolinen ( Cricoconariden ) zu nennen. Zahlreiche Tiere des Benthos und Nekton nutzen im Larvalstadium die Möglichkeit der Verbreitung ohne oder mit geringem eigenen Energieaufwand durch die Wasserströmung.

Somit findet man im marinen Zooplankton Vertreter fast aller Stämme der wirbellosen Tiere. Wirbeltiere sind hier nicht vertreten, mit Ausnahme der Fischbrut (Ichthyoplankton). Die Größe der meisten Planktonorganismen liegt im Bereich von Mikrometern bis Zentimetern, doch Quallen können auch einen Durchmesser von mehreren Metern erreichen (Megaplankton).

zooplankton

Gemischte Zooplanktonprobe mit Angabe einiger häufiger Arten aus dem dem Golf von Neapel

Quelle: Nature Conservation

Hauptnahrungsquelle des Zooplankton ist das Phytoplankton, allerdings gibt es auch carnivores Zooplankton, das sich von anderem Zooplankton ernährt. Das Zooplankton spielt als Nahrungsquelle für Fische und viele andere Meereslebewesen eine wesentliche Rolle. Ohne das Plankton der arktischen Gewässer fehlte den riesigen Plankton filtrierenden Bartenwalen wie zum Beispiel dem Blauwal oder dem Finnwal die Nahrungsgrundlage. Ruderfußkrebse der Gattung Calanus bilden zusammen mit dem Krill riesige Mengen an tierischer Biomasse im Plankton. Oft verfärben sich große Meeresflächen durch die Anwesenheit des Planktons knapp unterhalb der Wasseroberfläche und geben dadurch den Fischern Hinweise auf Fischschwärme, die sich vom Zooplankton ernähren, wie Heringe und Makrelen. Der Wechsel der Lichtintensität in Abhängigkeit durch Tages- und Jahreszeiten-Rhythmik lässt bei manchen Zooplanktern eine Vertikalwanderung über mehrere Zehnermeter durch die Wassersäule beobachten. Radiolarienschlämme reichern sich bevorzugt in einem äquatorialen Gürtel in Tiefen unterhalb der Calcitkompensationstiefe an und können Radiolarit bilden. Wegen der Eigenschaft, über weite Entfernungen marin verdriftet zu werden, gehören viele Leitfossilien (z.B. Foraminiferen) zum Plankton.

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