Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Paläoklima

Bezeichnung für das Klima bzw. die Klimaentwicklung in Zeiten vor der Entwicklung von Messinstrumenten, einschließlich historische und geologische Zeiträume, für die nur indirekte Daten (Proxydaten) verfügbar sind.

Als besonders geeignete Zeugen unterschiedlichster Vorzeitklimate gelten Sedimente mit Ablagerungen von tierischen und pflanzlichen Organismen, Lagerstätten, vulkanischen Ablagerungen und Vorgänge, Meeres- und Seespiegelstände, glaziale Ablagerungen, Periglazialerscheinungen, fossile Bodenhorizonte, Lößstratigraphien, Gletscherbewegungen, Inlandeisverbreitung und Flussterrassen.

Diese Proxy-Klimadaten erweitern das Archiv der Wetter- und Klimainformationen um Hunderte bis Millionen von Jahren. Die Daten umfassen geophysikalische oder biologische Messzeitreihen und einige rekonstruierte Klimavariablen wie Temperatur und Niederschlag. Wissenschaftler nutzen paläoklimatologische Daten und Informationen, um die natürliche Klimavariabilität und den künftigen Klimawandel zu verstehen.

Wichtige paläoklimatische Datenerhebungs- und Datierungsmethoden:

Standardmethoden zur Erfassung der Klimaschwankungen der vergangenen 40.000 Jahre sind Warvenzählung, Dendrochronologie, Radiokarbon- und Thermolumineszenzverfahren zusammen mit der Pollenanalyse. Für die Rekonstruktion des pleistozänen Klimas werden auch eine sehr verfeinerte Lößstratigraphie und Untersuchungen fossiler Böden in Verbindung mit Meeres- und Seespiegelständen sowie der Lage und Abfolge von Flussterrasen und Moränen angewandt.

Verständlicherweise werden Aussagen zum Paläoklima umso unsicherer, je weiter man in die Erdgeschichte zurückgeht.

Weitere Informationen:

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