Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Saildrone

Bezeichnung für unbemannte Wasserfahrzeuge der gleichnamigen Herstellerfirma, die 2017/18 von der NOAA zu Forschungszwecken im Polarmeer und im tropischen Pazifik getestet werden. Die mit Wind- und Solarenergie angetriebenen und mit NOAA-Sensorik bestückten Forschungsfahrzeuge ähneln einem Segelboot und werden Tausende von Kilometern zurücklegen, wobei sie Gebiete erreichen, die noch nie zuvor mit einer solch spezialisierten Technologie untersucht wurden. Die gesammelten Daten sollen zum besseren Verständnis beitragen, wie Ozeanveränderungen Wetter, Klima, Fischerei und Meeressäugetiere beeinflussen.

Von besonderem Interesse für die Erforschung von ENSO ist die Mission von zwei Saildrones, die am 1. September 2017 von den Saildrone-Docks in Alameda (CA) zu einer 6-monatigen und 8.000 Seemeilen langen Rundreise in Richtung Äquator aufbrachen, um das  Tropical Pacific Observing System (TPOS) zu ergänzen. Dabei wird getestet, ob dieses neue Beobachtungswerkzeug Daten von gleicher Qualität liefern kann, wie sie üblicherweise von Forschungsschiffen und Bojen (TAO moorings) erhoben werden.

Die PMEL-Gruppe Ocean Climate Stations arbeitet seit 2016 mit PMEL-Ingenieuren und Saildrone, Inc. zusammen, um Sensoren auf den Drohnen zu installieren, die gleichwertig oder besser sind als die, die derzeit auf TAO-Verankerungen für Messungen von Austauschvorgängen zwischen Luft-See-Flussmessungen verwendet werden.

Saildrones sollen nach bestandener Bewährungsprobe nicht herkömmliche Beobachtungssysteme ersetzen, sondern sie vielmehr ergänzen.

Saildrone

Vier Segeldrohnen starten zur zweiten Mission in den tropischen Pazifik

Im Oktober 2018 starteten vier Segeldrohnen von Hawaii aus zu ihrer zweiten Mission zum Äquator, um das Tropical Pacific Observing System (TPOS) zu verbessern. Die NOAA prognostiziert eine 65-70%ige Chance, dass sich im Winter 2018-19 ein schwacher El Niño entwickelt. Die zweite Segeldrohnen-Mission wird daher Ozean- und Atmosphärendaten während dieses sich entwickelnden El Niño erfassen, einschließlich Änderungen der Ozeantemperatur, der Winde, der Strömungen und der Kohlendioxidkonzentration im Ozean.

Während der ersten Mission Ende 2017/Anfang 2018 herrschten La-Niña-Bedingungen. Starke Strömungen und schwache Winde am Äquator machten die Navigation zu einer Herausforderung. In diesem Jahr wurden zwei der vier Segeldrohnen mit größeren, effizienteren Segeln ausgestattet, was sie schneller und leistungsfähiger in Umgebungen mit wenig Wind und starken Strömungen macht.

Diese Mission ist Teil einer Reihe von Segeldrohnen-Missionen im tropischen Pazifik, die sich darauf konzentrieren, wie diese neue Technologie innerhalb des TPOS am besten eingesetzt werden kann, um die langfristigen Wettervorhersagen zu verbessern.

Quelle: PMEL/NOAA

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