Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Nahrungskette

Engl. food chain; idealtypische Abfolge von Organismen, die bezüglich ihrer Ernährung direkt voneinander abhängig sind. Autotrophe Organismen (Autotrophie), v.a. grüne Pflanzen, sind in der Lage, sich durch Photosynthese selbst zu ernähren. Sie bauen als Produzenten (Primärproduzenten) organische Substanz auf, die von heterotrophen Organismen (Heterotrophie) verwertet wird (Konsumenten, Sekundärproduktion). In einem Ökosystem wird die Nahrungskette zwischen autotrophen und heterotrophen Komponenten über den Energiefluss verbunden (Energiekaskade). Im Minimum besteht eine Nahrungskette aus autotrophen Organismen und Zersetzern (Destruenten), welche die abgestorbene organische Substanz wieder in die Ausgangsbestandteile zurückverwandelt. Meist sind jedoch als weitere Glieder Pflanzenfresser (Herbivore), Fleischfresser (Karnivore) und Allesfresser (Omnivore) auf unterschiedlichen Trophiestufen (Trophie) eingeschaltet. Zwischen Produzenten und Konsumenten stellt sich i.d.R. ein ökologisches Gleichgewicht ein.

Da sich viele Organismen an verschiedenen Stellen in Nahrungsketten einordnen können (Parasiten sogar in allen Gliedern), werden zwischen den Hauptketten vernetzte Nebenketten aufgebaut. In natürlichen Biozönosen liegen die Nahrungsketten daher als komplexes Netzwerk von Stoff- und Energieflüssen vor, wofür auch die Bezeichnung Nahrungsnetz verwendet wird. Quantitativ darstellen lassen sich die Nahrungsmengenverhältnisse einer Nahrungskette in Form einer Nahrungspyramide. Daraus geht hervor, dass die Individuenmenge und die Biomasse i.d.R. von den primären über die sekundären Konsumenten zu den Raubtieren an der Spitze der Nahrungspyramide abnimmt. Als zunehmendes Umweltproblem stellt sich die Anreicherung von schlecht abbaubaren Substanzen (Gifte, Schwermetalle, natürliche oder künstliche Radionuklide) in Nahrungsketten dar. Die steigenden Konzentrationen von Glied zu Glied können bei dieser Bioakkumulation bei den Endgliedern zu Gesundheitsschäden führen.

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