Das ENSO-Phänomen

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ENSO-Lexikon

Moche-Kultur

Nach dem Fluss Moche benannte Prä-Inka-Hochkultur an der Nordküste Perus, die sich vom 1. Jh. bis zum 8. Jh. n. Chr. entwickelte. Sie hatte wie ihre Nachfolgerin, die Chimú-Kultur, ihr Zentrum in der Gegend der heutigen Stadt Trujillo. Die Kultur hat ihren Namen von dem Fluss Moche und entwickelte sich im ersten Jahrtausend nach Christus zu einer der großen Prä-Inka-Kulturen in Südamerika.
Die Herrscher der Moche ließen die größten Bauten des alten Südamerika errichten, die Adobepyramiden Huaca del Sol und Huaca de la Luna, die Sonnen- und Mondpyramiden. Die Moche verfügten über umfangreiche Techniken zur Bewässerung und Terrassierung von Feldern. Über ausgeklügelte Verteilungssysteme wurde das Wasser aus dem Andenhochland auf die Wirtschaftsflächen verteilt. Entlang bewässerter Täler bildeten sich unabhängige Städte mit eigenen Königen und Priesterschaften. Im 7. Jahrhundert setzen die Funde bei Ausgrabungen plötzlich aus. Vermutlich kam es über einen Zeitraum von mehr als 30 Jahren zu mehreren besonders starken El Niño-Katastrophen mit starken Regenfällen und einer Zerstörung der Bewässerungsinfrastruktur. Danach hat eine ebenfalls rund dreißigjährige Dürre die Moche wohl veranlasst, ihre großen Städte aufzugeben und kleinere Siedlungen im Hinterland anzulegen. In dieser Zeit muss es zu einem Bürgerkrieg um die verbliebenen Nahrungs- und Wasserressourcen gekommen sein, in dessen Folge soziale Unruhen und eine andauernde Hungersnot die Moche-Kultur untergehen ließen. Auch beim Untergang der späteren Lambayeque-Kultur (700 bis 1375 n. Chr.) haben möglicherweise starke El Niño-Ereignisse eine wesentliche Rolle gespielt.

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