Wettersatellit
Bezeichnung für Satelliten, die durch ihre Daten die vom Boden geführten meteorologischen Beobachtungen ergänzen und so zur Erfüllung der Aufgaben der Wetterdienste und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) beitragen (meteorologisches Satellitensystem).
Wettersatelliten liefern permanent Daten und Bilder über die Wolkenverteilung und Wolkenarten, die Bewegung und Zugbahnen der Wolken, die Windbewegungen, die Strahlungstemperaturen, die Schnee- und Eisbedeckung, die Oberflächentemperatur der Wasser- und Landflächen sowie den Zustand der Atmosphäre (u. a. Luftdruck, Niederschläge, Ozongehalt, Luftverschmutzung, Temperatur- und Feuchtigkeitsprofile). Neben den wichtigen Klimaelementen, die zur Wettervorhersage nötig sind, informieren die Satelliten auch über den Zustand der Waldgebiete, Ernte- und Weideflächen, Überschwemmungsgebiete, Meeresströmungen, Eisberge und über Vulkanausbrüche.
Wettersatelliten sind mit Fernsehkameras, Infrarot-Radiometern, atmosphärischen Soundern und Strahlungsmessgeräten ausgestattet. Eine Gruppe von Wettersatelliten umkreist die Erde auf polaren Umlaufbahnen in circa 800 bis 1.200 Kilometer Höhe, dabei passieren die Trabanten jeweils einen bestimmten Ort täglich zur gleichen Zeit (z.B. TIROS). In 24 Stunden werden die meteorologischen Stationen auf der Erde mit einer kompletten Aufnahme der Erdoberfläche, die streifenweise erfasst wird, beliefert. Eine zweite Gruppe, deren Exemplare sich auf verschiedenen geostationären Umlaufbahnen in rund 36.000 Kilometer Höhe befinden, tasten stets das jeweils gleiche Drittel der Erdoberfläche ab (z.B. METEOSAT).
Orbits von Wettersatelliten Ein polumlaufender Wettersatellit (POES) umkreist die Erde in annähernd Nord-Süd-Richtung und passiert dabei die Pole in einer relativ geringen Höhe (800 bis 1000 km). Die Umlaufbahn des Satelliten zeichnet eine Ebene im Raum nach, während sich die Erde kontinuierlich um ihre Achse durch die Ebene der Satellitenbahn dreht. Mit jedem Orbit bewegen sich Punkte auf der Erdoberfläche (außer in der Nähe der Pole) nach Osten, so dass die Sensoren an Bord aufeinanderfolgende, sich überlappende Nord-Süd-Streifen abtasten. | |
Ein geostationärer Wettersatellit (GOES) umkreist die Erde mit der gleichen Geschwindigkeit und in der gleichen Richtung wie der Planet rotiert, so dass der Satellit immer über dem gleichen Punkt auf der Erdoberfläche positioniert ist und seine Sensoren ein einheitliches Sichtfeld haben. Der Sub-Satellitenpunkt, der Ort auf der Erdoberfläche direkt unter dem Satelliten, liegt im Wesentlichen auf dem Äquator. Quelle: AMS |
Vorteile von Satellitenbeobachtungen gegenüber anderen meteorologischen Mess- und Beobachtungssystemen:
- weltweit lückenlose und flächendeckende Erfassung des Systems Erdoberfläche/Atmosphäre
- zeitlich nahezu kontinuierliche Überwachung mit geostationären Satelliten
- einheitliches Beobachtungssystem
- obenseitige Erfassung meteorologischer Parameter, z.B. von Wolken, als Ergänzung zu den konventionellen Beobachtungen
homogene Darstellung großräumiger Strukturen, wie z.B. Wirbelstürme - sehr rasche Datenverfügbarkeit
- Gewinnung einzelner Parameter ausschließlich mit Satelliten möglich (für die Klimaüberwachung wichtige Strahlungsflüsse am Oberrand der Atmosphäre)
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