Bird
Engl. Akronym für Bispectral Infra-Red Detection; 2001 mit einer indischen PSLV-Rakete und gemeinsam mit dem indischen Hauptsatelliten TES sowie dem ESA-Satelliten PROBA in einen 572 Kilometer hohen sonnensynchronen Orbit gebrachter Kleinsatellit ('Piggybacknutzlast') des DLR. BIRD war bis 2004 im Einsatz. Nachfolger waren die Satelliten TET und BIROS. BIRD trat am 11. Oktober 2023 in die Erdatmosphäre ein und verglühte vollständig.
Der mit zwei Solarsegeln ausgestattete, würfelförmige Satellit sollte auf seiner Mission belegen, dass vom Weltraum aus Waldbrände, insbesondere ihre Ausdehnung und die auftretenden Flammentemperaturen, frühzeitig bestimmt werden können. Er sollte noch nicht im operationellen Routine-Einsatz arbeiten, sondern neuartige Satelliten- und Sensor-Technologien sowie wissenschaftliche Methoden erproben helfen, um sie später auf anderen Plattformen einzusetzen.
Eine besondere Qualität der wissenschaftlichen Daten wurden durch die Kombination des zweikanaligen Infrarot-Sensorsystems mit einer Drei-Zeilen-Stereokamera erwartet. Die beiden Kameras versprachen neue Anwendungspotentiale für die Beobachtung von Vegetationsbränden, brennenden Ölquellen und Kohleflözen, Vulkan-Aktivitäten sowie zur Unterscheidung von Wasserdampfwolken und Rauchwolken und für Vegetationsanalysen.
Das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen überwachte und betrieb den 3-Achsen-stabilisierten Satelliten über die Bodenstation Weilheim. Die wissenschaftlichen Daten wurden in Neustrelitz empfangen und dort direkt zu wissenschaftlichen Produkten verarbeitet und weitergeleitet. Die ursprünglich geplante Missionsdauer von ca. einem Jahr wurde dank der hervorragenden Subsysteme des Satelliten bereits um mehrere Jahre überschritten.
Weitere Informationen: Projekt BIRD (DLR, Institut für optische Sensorsysteme)